NEU AUFGESPULT: SPITZENKLÖPPELN UND GEGENWARTSKUNST IM DIALOG

2. Oktober 2022 bis 19. März 2023

Annalise Hess sucht in ihren künstlerischen Arbeiten den direkten Dialog mit dem textilen Kunsthandwerk. Dafür arbeitet sie mit gefundenen Klöppelbriefen sowie mit alten Klöppeleien und antwortet etwa mit Stickereien auf das vorgegebene repetitive System. Dabei geht sie mit eigenen Rhythmen neue Verbindungen ein.

Margrit Linders Installation «Die Klöpplerin» liess unwillkürlich das Bild einer Klöpplerin vor dem inneren Auge erscheinen. Der durch das Klatschen
der hölzernen Klöppel erzeugte Klangteppich trägt die Gedanken der Kunsthandwerkerin weit weg vom eigentlichen Geschehen, wie die zu Papier gebrachten Reflexionen sichtbar machen.

Das Schweizer Strohmuseum und das Haus zur Glocke in Steckborn schlossen sich für das Ausstellungsprojekt NEU AUFGESPULT: SPITZENKLÖPPELN UND GEGENWARTSKUNST IM DIALOG zusammen.

Ausgangspunkt bildete die wichtige Rolle der Spitzenklöppelei in der Vergangenheit der beiden Ortschaften: In Steckborn entstand im frühen 19. Jahrhundert eine in Heimarbeit betriebene Klöppelindustrie, die Wohlen ab den 1840er-Jahren mit geklöppelter Rosshaarspitze belieferte. Im Freiamt wurden die feinen Gewebe mit Stroh ausgeschmückt und als Hutgeflechte oder Hutdekorationselemente in die Welt exportiert.

Die Ausstellung an zwei Standorten erinnerte an die einstige Beziehung der beiden Gemeinden und eröffnete gleichzeitig einen Dialog zwischen der Gegenwartskunst und der Spitzenklöppelei.

Die von zeitgenössischen Kunstschaffenden mehrheitlich eigens für die Ausstellung geschaffenen Werke nutzten dabei das Kunsthandwerk als Ausgangspunkt für weiterführende Reflexionen. Sie rückten unterschiedlichste Facetten der Klöppelei ins Zentrum der Betrachtung und drückten ihr gegenüber so eine grosse Wertschätzung aus.

Im Strohmuseum waren die Werke der beiden Künstlerinnen Annalise Hess und Margrit Linder zu sehen.

Die Ausstellung wird unterstützt von

Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung