NEU AUFGESPULT
SPITZENKLÖPPELN UND GEGENWARTSKUNST IM DIALOG (BIS 19. MÄRZ 2023)

Das Strohmuseum in Wohlen und das Haus zur Glocke in Steckborn schliessen sich für das Ausstellungsprojekt NEU AUFGESPULT: SPITZENKLÖPPELN UND GEGENWARTSKUNST IM DIALOG zusammen (Strohmuseum: bis 19. März 2023, Haus zur Glocke, Steckborn: 24. September 2022 bis 22. Oktober 2022). Ausgangspunkt bildet die wichtige Rolle der Spitzenklöppelei in der Vergangenheit der beiden Ortschaften: In Steckborn entstand im frühen 19. Jahrhundert eine in Heimarbeit betriebene Klöppelindustrie, die ab den 1840er-Jahren Wohlen mit geklöppelter Rosshaarspitze belieferte. Im Freiamt wurden die feinen Gewebe mit Stroh ausgeschmückt und als Hutgeflechte oder Hutdekorationselemente in die Welt exportiert.

Die Ausstellung an zwei Standorten erinnert an die einstige Beziehung der beiden Gemeinden und eröffnet gleichzeitig einen Dialog zwischen der Gegenwartskunst und Spitzenklöppelei. Die von zeitgenössischen Kunstschaffenden mehrheitlich eigens für die Ausstellung geschaffenen Werke nutzen dabei das Kunsthandwerk als Ausgangslage für weiterführende Reflexionen. Sie rücken unterschiedlichste Facetten der Klöppelei ins Zentrum der Betrachtung und drücken ihr gegenüber so eine grosse Wertschätzung aus.

Im Strohmuseum im Park sind die Werke der beiden Künstlerinnen Annalise Hess und Margrit Linder zu sehen:

Annalise Hess sucht in ihren künstlerischen Arbeiten den direkten Dialog mit dem textilen Kunsthandwerk. Dafür arbeitet sie mit gefundenen Klöppelbriefen sowie mit alten Klöppeleien und antwortet etwa mit Stickereien auf das vorgegebene repetitive System. Dabei geht sie mit eigenen Rhythmen neue Verbindungen ein.

Margrit Linders Installation «Die Klöpplerin» lässt unwillkürlich das Bild einer Klöpplerin vor dem inneren Auge erscheinen. Der durch das Klatschen der hölzernen Klöppel erzeugte Klangteppich trägt die Gedanken der Kunsthandwerkerin weit weg vom eigentlichen Geschehen, wie die zu Papier gebrachten Reflexionen sichtbar machen.